Der Plan war klar vorgegeben: Die Chiefs wollten ihren Rookie Isiah Pacheco im Training Camp behutsam aufbauen und ihm nach und nach mehr Spielzeit geben. Doch die Leistungskurve des Running Backs zeigte zuletzt so steil nach oben, dass er bereits Mitte seiner ersten Saison kaum noch aus dem Team wegzudenken ist.
Hier liest du, warum Pacheco in Kansas City sowohl für sein Talent als auch seinen Charakter gleichermaßen beliebt ist.
Vom Kickoff Returner in die Startelf der Kansas City Chiefs
Die Chiefs haben Isiah Pacheco in der siebten Runde des NFL Draft 2022 ausgewählt, weil der talentierte Running Back im Laufe seiner College-Karriere an der Rutgers University auch als Kickoff Returner für Furore gesorgt hat. Eine Position, auf der der explosive Rookie seit Saisonbeginn auch in Kansas City zum Einsatz kommt.
In der NFL ist es nicht ungewöhnlich, dass Spieler, die in der letzten Runde gedraftet wurden, in der Regel noch nicht reif für die Startformation sind und sich erst über die Special Teams in den Kader kämpfen müssen.
In den letzten Spielen gegen die Jaguars und Chargers stand der 23-Jährige allerdings auch immer öfter bei Laufspielzügen auf dem Feld und kam prompt auf 82 bzw. 107 Rushing Yards. Für Running Backs Coach Greg Lewis liegt Pacheco damit absolut im Soll:
"Ich betrachte einen Spieler nicht als Rookie oder als 10-jährigen Routinier, die Erwartung ist immer die gleiche. Der Standard ist der Standard und wen auch immer wir da rausschicken, der muss diesem Standard entsprechen." Hinsichtlich Pachecos Lernkurve als NFL-Neuling fügte Lewis hinzu: "Ich denke nicht, dass er dem Zeitplan voraus ist – ich denke, er ist genau da, wo er sein sollte."
Running Backs unterstützen sich gegenseitig, wo sie können
Coach Greg Lewis lobte vor dem Spiel gegen die Jaguars auch seine Running Backs allgemein, weil sie sich gegenseitig unterstützten. Schließlich wüssten alle, dass am Ende des Tages immer nur ein Spieler den Ball haben kann. Eine Sicht, die auch der aufstrebende Isiah Pacheco teilt:
"Es ist eine Bruderschaft unter uns Running Backs. Wir treiben uns gegenseitig an", so Pacheco. "Wir bauen uns gegenseitig auf – wir haben in dieser Saison noch eine Menge Spiele vor uns."
Obwohl Pacheco gegen die Jaguars am 10. Spieltag noch einen Fumble hatte, ließ er sich von diesem Fehler nicht beeindrucken. Nicht zuletzt auch deswegen, weil sein Teamkollege Clyde Edwards-Helaire ihn ermutigte, sich davon nicht unterkriegen zu lassen.
"Als ich an die Seitenlinie zurückkam, habe ich den Kopf nicht hängen lassen, denn ich hatte ein starkes Gefühl im Herzen", sagte Pacheco. "Ich war wütend genug, um wieder aufs Feld zu gehen und meinen Job auf hohem Niveau zu erledigen."
Gleich beim nächsten Ballbesitz der Chiefs stand Pacheco erneut auf dem Feld und hatte prompt einen 13-Yard-Lauf.
Pacheco macht auch im Training keine halben Sachen
Die Offense der Chiefs befindet sich ständig im Wandel, weswegen sich auch die Rolle der Schlüsselspieler in Kansas City von Woche zu Woche ändert. Für die Gegner ist das Team von Head Coach Andy Reid so schwer auszurechnen. Klar ist nur, dass derjenige, der bei den Chiefs als Running Back zum Einsatz kommt, bereit für die Herausforderung ist.
"Für mich geht es darum, jeden Tag die gleiche Einstellung zu haben, wenn ich das Gebäude betrete und zur Arbeit gehe", so Pacheco. "Ich gebe auf dem Trainingsplatz 100 Prozent, damit ich am Spieltag auf einem hohen und intensiven Niveau spielen kann."
Pacheco, der beim NFL Combine 2022, dem offiziellen Rookie-Leistungstest der Liga, die schnellste Zeit aller Running Backs vor Ort hatte (4,37 Sekunden im 40-Yard-Sprint), ist mit seiner Größe von 1,78 Meter ein bulliger, kompakter Läufer. Trotz 93 Kilogramm Körpergewicht glänzt er mit schnellen Richtungswechsel und sucht auch im vollen Tempo gerne den Kontakt zum Gegner.
Als Kick Returner kommt er in der laufenden Saison bislang auf 415 Yards. Als Running Back erlief er bislang 386 Rushing Yards sowie einen Touchdown.